Duisburger Linux User Group - http://www.dulug.de
Stammtisch 29.09.2006: Opie - grafische Oberfläche im Framebuffer
Keine Garantie auf Vollständigkeit und/oder Funktionalität!!!
Autor: M. Franke

Opie ist eine grafische Oberflaeche die speziell für PDA's entwickelt wurde. Das laesst schon erahnen das Opie eher schonend mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgeht und auch recht genügsam ist was Ressourcen angeht. Das ist auch der Grund der Opie nicht nur für PDA's interessant macht sondern auch für ältere Notebooks die mindestens Framebuffer unterstützen. Zudem bringt Opie jede Menge Anwendungen mit denen man das noetigste erledigen kann. Was sollte man auch mit einer grafischen Oberfläche für einen PDA wenn keine Anwendungen hat? Der Aufbau von Opie ist denkbar einfach: alle Anwendungen sind einer Programmgruppe zugeordnet und jede Programmgruppe ist oberhalb als Tab sichtbar. Zudem hat man auch links unten den Button zum öffnen des Hauptmenüs. Dort kann man auswählen zwischen PIM (E-Mail, Adressbuch, Termine...), Anwendungen (Bildbetrachter, Kommandozeike, Media Player, Tabellen Kalkulation...), Spiele (Tetris, Backgammon, KBill...), Einstellungen (Audio, Erscheinungsbild, Netzwerk...) und noch mehr auswaehlen. Wer gerne seine eigenen Anwendungen programmiert der kann das wahlweise in C/C++ oder Python machen (für Python wird die pyqt vorausgesetzt). Doch bevor man Opie wirklich nutzen kann muss man Opie bauen, da es kaum fertige Pakete gibt - mal abgesehen von den PDA-Versionen. Das bauen ist nicht wirklich schwierig, es dauert nur. Ich habe auf einem Toshiba 780DVD mit 250MHz ca. 8 Std. benötigt um qte und Opie zu bauen.Bevor man Opie übersetzt braucht man die qte von Trolltech. Die findet sich auf http://www.trolltech.com bei den Downloads unter qt-embedded-2.3.10-free.tar.gz. Unter /usr/src/ speichern und entpacken mit:

$ tar xfz qt-embedded-2.3.10-free.tar.gz

Und ins neue Verzeichnis wechseln:

$ cd qt-2.3.10

Zum uebersetzen der Sourcen ein beherztes

$ ./configure
$ make


eingeben und dann sollte qte schon übersetzt werden. Ein make install ist nicht noetig, die uebersetzten Sourcen von qte können da bleiben wo sie sind. Ist qte uebersetzt sollte man die Variable QTDIR setzen:

$ export QTDIR=/usr/src/qt-2.3.10/

Anschliessend die Sourcen von Opie herunterladen und wieder in /usr/src/ entacken:

$ tar xfj opie-source-1.2.0.tar.bz2

Anm. bei mir liess sich nur die Version 1.2.0 uebersetzen, die aktuelle 1.2.2 schlug immer fehl!

Danach in das Verzeichnis von Opie wechseln und den Konfigurations-Dialog starten:

$ make menuconfig

In dem Dialog sollte zuerst nur die nötigsten Module auswählen, alles andere kann man anschliessend immer noch bauen! Unter Build Parameters muss natürlich x86 stehen (sofern man auch wirklich im Besitz eines x86er's ist). Configuration kann so bleiben wie es ist und Dependencies am besten alles abwählen. Bei Base auch wieder alles auswählen, nur von dem Menüpunkt Compile login manager with PAM support ist abzusehen. Alle darunter liegenden Menuepunkte sollte man erstmal abwählen. Wie gesagt, dabei handelt es sich um Anwendungen und die kann man immer noch bauen. Zuerst mal das Basis-System bauen!

Nachdem abspeichern der Konfiguration beim beenden muss Opie übersetzt werden:

$ make

Bis Opie uebersetzt kann so manche Stunde verstreichen. Wenn aber alles uebersetzt ist kann man Opie mal testweise starten (vorher sollte man darauf achten das gpm abgeschaltet ist, das gibt sonst ziemlich hässliche Fragmente beim bewegen der Maus):

$ export QTDIR=/usr/src/qt-2.3.10
$ export OPIEDIR=/usr/src/opie-1.2.0
$ cd $OPIEDIR
$ bin/qpe


Hat alles geklappt kann man Opie wieder beenden und anfangen die Anwendungen zu bauen die man braucht.

Viel Spass!